Mit wenig Verständnis hat die CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde Anröchte zur Kenntnis genommen, dass die anderen Fraktionen und der Bürgermeister den Antrag auf Erstellung eines Spielplatzkonzeptes und die damit einhergehende Aufstockung der finanziellen Mittel hierfür abgelehnt haben, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung. Zur Erinnerung: In der Ratssitzung am 23. Februar stellte die CDU den Antrag, zur Erstellung eines Spielplatzkonzeptes und Einstellung von 15 000 Euro pro Jahr für die Verbesserung aller Spielplätze in der Gemeinde.
Man sei bei der CDU weiter davon überzeugt, dass viele Spielplätze in der Gemeinde Anröchte eine Attraktivitätssteigerung nötig haben. „Wir sehen doch am Beispiel des Spielplatzes auf dem Bürgerhausvorplatz, dass Angebote auch sehr gut angenommen werden, wenn eine entsprechende Attraktivität hergestellt ist“, so CDU-Fraktionschef Mattias Bürger.
Umso unverständlicher sei es daher, warum die anderen Spielplätze in Anröchte und in den Ortsteilen nicht verbessert werden sollen. Um hier konzeptionell vorgehen zu können, sei zunächst der Bedarf und der jeweilige Standard aller Spielplätze zu prüfen. Die sich hieraus ergebenden Ergebnisse sind dann zu bewerten. „Wir sind davon überzeugt, dass es bei der Attraktivität unserer Spielplätze noch Luft nach oben gibt“, sagt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Gerwin. Die Vergangenheit habe zudem gezeigt, dass auch durch ehrenamtliches Engagement vieles in dieser Hinsicht erreicht werden kann. „Für uns ist das Thema noch nicht von der Agenda. Wir werden weiter dafür arbeiten, dass für Kinder in Anröchte und auf den Ortsteilen tolle Spielmöglichkeiten auf den Spielplätzen vorhanden sind“, so die beiden Christdemokraten.
Auf Nachfrage erklärte Gerwin, dass Bürgermeister Alfred Schmidt in der Ratssitzung unter anderem gesagt habe, dass sich die Verwaltung selbst schon mit dem Thema Spielplätze auseinandergesetzt habe. „Wenn die Verwaltung damit begonnen hat, ist unser Ansatz mit einem Konzept ja nicht so verkehrt.“ Auch Anröchter Bürger scheinen diese Ansicht zu teilen: „Ich nehme wahr, dass gesagt wird, dass noch Luft nach oben bei der Attraktivität der Spielplätze ist.“ Dass dabei nicht jeder so toll sein könne wie der auf dem Bürgervorplatz, sei natürlich auch klar, so Gerwin.
Schmidt bestätigt gegenüber dem Patriot, dass die Spielplätze der Gemeinde verwaltungsintern tatsächlich schon besprochen wurden. Vor allem einer Kollegin liege das Thema besonders am Herzen und diese habe sich daher auch intensiver damit beschäftigt. Aber: „Die Erstellung eines Konzepts ist aufwendig und bindet Personal. Andere Dinge haben gerade eine höhere Priorität“, sagt Schmidt. Dabei zählt er Mobilität, Wirtschaftswege oder den Breitbandausbau auf. „Wir sehen das Thema auch. Leider wurde der Antrag jetzt zum falschen Zeitpunkt gestellt.“
Schmidt weist außerdem darauf hin, dass im Haushaltsjahr 2021 für Spielplätze investive Ansätze in Höhe von 75 000 Euro enthalten sind. Für die kommenden Jahre sei es zwar weniger Geld, doch da lasse sich auch noch drüber diskutieren. Investiv bedeutet, dass das Geld etwa in Investitionen für neue Spielgeräte verwendet wird. Um laufende Kosten wie Pflege, Kontrolle und Instandhaltung zu stemmen, sind laut Schmidt jedes Jahr weitere Ansätze in Höhe von 25 000 Euro vorgesehen. Der Bürgermeister versichert nochmal, dass das Thema präsent sei und sich große Mühe gegeben werde, Ideen weiterzuentwickeln: „Wir verschließen uns da nicht.“ Es müssten eben nur zunächst andere Prioritäten abgearbeitet werden.